am 28. Mai 2023 09:43
Hallo, ich habe eine Bosch Waschmaschine, einen Geschirrspüler und einen Siemens-Trockner. Letzterer läßt sich über die Homeconnect-App fernsteuern. Die beiden anderen Geräte sind in die Jahre gekommen und werden wohl in nächster Zeit ausgetauscht werden.
Ich besitze weiter einen Fronius Symo, eine Sunhybridheizung, beides über SG-ready unkompliziert verknüpft, läuft sagenhaft. Mein Batteriespiecher Varta Pulse Neo steuert über Shellys die Infrarotzusatzheizung im Bad und das Klimagerät bei Bedarf mit Überschuß. Läuft auch super. Mit den Shellys kann ich auch den Stromverbrauch visualisieren.
Jetzt suche ich eine einfache Funktion, mit der ich günstig und ohne großen Aufwand Trockner, Spüler und Waschmaschine mit Überschußstrom ansteuern kann und nach Mäglichkeit die Leistungsdaten erfassen kann. Aktuell starte ich bei Überschuß den Trockner mit dem Handy, Waschmaschine und Spülmaschine per Zeitvorwahl.
Leider macht jeder Hersteller sein eine eigene Suppe und gibt sich große Mühe inkompatibel zu anderen zu sein. Meine Anlage ist historisch Stück für Stück gewachsen, mit jedem Bauteil hat sich irgendein Standard geändert und ich mußte kombinieren und immer wieder von vorne anfangen. Eigentlich kann es gar nicht schwer sein, ein einfaches Startsignal zu generieren und zu empfangen. Der Wechselrichter hat 4 frei parametrierbare Relais und der Trockner kann ein Fernsteuerungssignal empfangen. Da sollte es doch ein preiswertes WLAN-Signal geben. Bei dem Klimagerät war es total einfach und mit rund 20€ auch günstig.
Sowohl bei Bosch als auch bei Fronius habe ich keine konkreten Infos gefunden, außer daß alleine der Key von Bosch rund 400€ kostet, was die Energieeinsparung überschreitet und damit auscheidet.
Hat jemand ein Idee?
29. Mai 2023 06:49 - bearbeitet 29. Mai 2023 08:06
@Stefan72 Hast Du Dir schon mal HomeAssistent angeschaut?
am 29. Mai 2023 10:22
Vielen Dank für den Hinweis. Home assistant ist vor einigen Jahren ausgeschieden, weil ein Rasperry Pi benötigt wird. Beschäftigt habe ich mich nicht damit.
Ich werde mich aber einlesen, es sieht vielversprechend aus.
Home connect und Fronius Shelly lassen sich auf alle Fälle integrieren.
Ich habe mittlerweile auch die Info eines Verkäufers bekommen, daß der Bosch Key möglicherweise nur für die Bosch Wärmepumpe benötigt wird.
Ein großes Problem ist, daß man viel Zeit verbraucht, die Infos zusammenzutragen. Wenn man die Geräte nach und nach erweitert bzw. ersetzt, stößt man bald an seine Grenzen, da irgendwelche Protokolle nicht mehr unterstützt werden oder man gezwungen ist, eine bestimmte Marke zu kaufen. Oder man muß mehrere Schnittstellen integrieren und mit mehren Apps jonglieren oder irgendwann alles wegwerfen und ersetzen. Da fehlt einfach ein unabhängiger Standard. Ich hatte gehofft, der EEBus würde sich quer durch alle Marken bei den Haushaltsgeräten durchsetzen.
Meiner Meinung nach ist ein intelligentes Energiemanagement ein nicht unwesentlicher Beitrag bei der Energiewende, der nicht unterschätzt werden sollte. Komplizierte Integrationen sind da kontraproduktiv.
29. Mai 2023 10:47 - bearbeitet 29. Mai 2023 11:38
@Stefan72 HomeAssistent ist nicht übermäßig kompliziert und es gibt gute Foren und sehr viele Integrationen. Läuft auch auf anderen Geräten als Raspberry. Und Raspberry scheinen wieder verfügbar zu sein, z.B. bei Amazon. Ein Raspberry 3 reicht.
am 04. August 2023 12:33
Ich habe mittlerweile home assistant. Es läuft tadellos. Wobei das schon ziemlich kompliziert werden kann. Die Anleitungen sind nahezu alle auf englisch und setzten teilweise einiges voraus.
Die Integration von homeconnect war ziemlich tricky, da gibt es einiges zu beachten, es ist alles auf englisch und man muß sich auch nochmal als Entwickler registrieren.
Der Trockner wurde dann gefunden. Die Türüberwachung geht tadellos, ebenso Programman- und Abwahl. Die remote Start Funktion geht aber nicht, daß einzige relevante. Laufzeit und gewähltes Programm werden nicht angezeigt. Starte ich z.B. das Baumwollprogrann direkt von HA, läuft der Trockner, er läßt sich auch stoppen. Wähle ich das Programm und möchte es aus der Ferne nur starten, versagt der Trockner.
Ich habe keinen Dunst, wo es klemmt. Der Siemens Kundenservice ist da keine Hilfe und teilte mir lediglich mit, daß im Tockner kein Energiemanager verbaut ist und somit nicht fernsteuerbar sei.
Ich muß in absehbarer Zeit Waschmaschine und Spüler tauschen. Es wäre schon schön, wenn ich mir sicher sein könnte, daß eine Funktionalität gegeben ist. Ansonsten müßte ich das Fabrikat wechseln ubd fange wieder von vorne an, weil es einfach keinen Standard gibt.
Für mich macht vieles keinen Sinn. Tagsüber die Stromnetze belasten mit sagenhafter PV-Leistung und nachts dann Strom aus dem Kohlekraftwerk beziehen, weil es kein einfaches Energiemanagement gibt. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen. Die Daten sind alle vorhanden. Es fehlt ein Standard.
am 06. August 2023 15:03
nach einem Update läuft alles tadellos.
Ich bin begeistert.
Danke für die Tipps.
Sonne scheint und das Gerät flitzt.😊🤗
am 29. Mai 2023 12:06
Ich beschäftige mich aktuell auch mit verschiedenen energiemanagement Systemen. Allerdings sehe ich nicht wirklich die wirtschaftlichkeit zwischen dem möglichen einsparpontial und den laufenden Kosten dieser Systeme.
Ich denke Home Assistent ist hier eine gute Alternative. Ich habe auch vor mich bald mal mit dem Thema auseinander zu setzten.
am 29. Mai 2023 12:41
Das ist genau der springende Punkt.
Ich habe eine PV-Anlage und einen nachgerüsteten Batteriespeicher und eine Wärmepumpe. Die Ansteuerung der Wärmepumpe ließ den Eigenverbrauch von rund 25% am Anfang auf gut 42% ansteigen. Die gezielte Integration der Waschmaschine und des Trockners und der Spülmaschine brachten nochmals 10%. Die exakten Werte habe ich aber nicht, da sich einige Maßnahmen überschnitten haben, auch Gerätetausch. Das geht halt nur mit Energiedaten.
Momentan habe ich das Problem, daß sich die Haushaltsgeräte teilweise überschneiden, schon alleine dadurch, daß die einzelnen Programme unterschiedliche Laufzeiten haben. Das ist in den Übergangszeiten teilweise echt doof.
Ich denke, das Ende der Fahnenstange ist ziemlich erreicht. 500€ Kosten um 2% herauszukitzeln bringen da nicht viel. Und eine Doktorarbeit will ich auch nicht draus machen.
Die Einspeisespitze, die 70% betrug habe ich im Sommer über einen einfachen Schaltkontakt mit einem kleinen Klimagerät erreicht, freilich temperatur- und bedarfsgesteuert und durch Einbindung einer Badheizung und eines Wäschetrockners. Dann habe ich die Jalousien mit Südausrichtung mit einem Sonnensensor versehen und dadurch den Klimageräteeinsatz drastisch reduziert. Es ist doch erstaunlich, wie oft man vergisst, eine Jalousie zu bedienen. Die 70%-Regelung ist zwar entfallen, durch das Lastmanagement hat sie mich aber so gut wie gar nicht betroffen.
Ähnlich einfach habe ich eine Regenrinnenheizung mit Feuchtesensor und Thermostat realisiert, die den abgerutschten Schnee, der sich an der Dachkante staute und auftürmte und die Panele von unten her bedeckte.
Es stellt sich einfach immer die Frage, wo fängt man an, wo hört man auf. Ein komplexer Server mit KNX-Modulen für mehrere tausend Euro machen in meinem Fall keinen Sinn.
So ergab sich Stück für Stück je nach Bedarf doch eine gewisse Automatisierung, die ich niemals auf dem Schirm hatte. Ich nehme mal an, dann wäre das auch anders angegangen.
am 29. Mai 2023 12:48
Nachtrag:
die exakten Energiedaten habe ich natürlich, das war unglücklich formuliert. Ich habe nicht die exakten Prozentwerte, welche Maßnahme was erbrachte.
Aktuell bin ich auf der Suche nach einer Lösung um die Haushaltsgeräte recht einfach und komfortabler als jetzt, ohne großen Aufwand zukunftsfähig einzubinden. Es steht der Austausch der Waschmaschine im Raum, da möchte ich mir nicht selber Steine in den Weg legen. Mein Ansatz ist aktuell der Bosch Home Controller, bin da aber offen.