am 12. Januar 2024 15:40
Frage. Es gibt die optimierte Heizkurve mit Auslegungstemperatur und die einfache Heizkurve mit Fusspunkt, bei der man den Endpunkt (entspricht der Auslegungstemperatur?) und den Fusspunkt einstellt. Warum ist die zweite Variante mit Fusspunkt die einfache Heizkurve, wo man doch hier auch den Fusspunkt - also die Steilheit der Heizkurve beeinflussen kann, was bei der optimierten Heizkurve nicht geht. Da kann man ausschließlich über eine Parallelverschiebung die Temperatur beeinflussen.
Oder was verstehe ich da nicht. Ich habe bei mir alle Heizkreise voll aufgedreht und habe versucht die Durchflussmengen gemäß Heizreport einzustellen. Nun habe ich bei unterschiedlichen Temperaturen die Vorlauftemperatur und die jeweiligen Raumtemperaturen notiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass es bei höheren Außen-Temperaturen die Raumtemperatur etwas zu niedrig war, deshalb habe ich die Heizkurve auf die einfache Variante mit Fusspunkt umgestellt und den Fusspunkt erhöht, damit die Temperatur in den Räumen durch die veränderte Steigung der Heizkurve höher ist. Bin noch am ausprobieren was besser ist. Was ich nicht verstehe ist, die Funktion der Temperatureinstellung am CW400, wenn doch die Vorlauf-Temperatur über den Außentemperaturfühler gesteuert wird. Ist das im Prinzig wie eine Parallelverschiebung der Heizkurve, wenn ich am CW400 die Temperatur erhöhe? Die Grundeinstellung liegt bei 20 Grad am CW400. Die 20 Grad sind dann also nur eine fiktive Temperatur, mit der man die Heizkurve parallel verschieben kann, ober verstehe ich das falsch.
Das ist alles überhaupt nicht vernünftig in der Anleitung erklärt. Dazu steht gar nichts.
am 14. Januar 2024 17:27
Falsches Forum 😉.
Aber:
Die Kurve ist in Wirklichkeit keine Grade sondern eine Wurzelkurve (ein Bogen). Start und Fußpunkt sind somit vor der Raumoffset-Korrektur zu lesen. Der Korrektur greift durch Form der Kurve aber am stärksten im Fußpunkt und am wenigsten am Endpunkt. Du kannst also wenn gewünscht nach der Korrektur durch die Parallelverschiebung den Startpunkt absenken und so die Krümmung der Heizkurve erhöhen.
am 14. Januar 2024 17:52
danke.
Und der Korrekturwert der Parallelverschiebung erfolgt im CW400 mit dem Stellrad? 20 Grad ist dann z.b. die Nullverschiebung, 21 Grad eine positive Verschiebung um +1K und 19 Grad eine negative Verschiebung um -1K? Oder stelle ich das über den Service-Menüpunktpunkt Raum-Offset ein?
am 14. Januar 2024 20:35
Ja so stellst du es ein, aber
Raum-Offset = Verschiebung
Mit dem Fußpunkt und dem Endpunkt veränderst du die Krümmung.
Wenn du den Fußpunkt von 20 auf 19 stellst und dafür nen Raum-Offset von 1, dann ist der Fußpunkt defacto wieder 20. Aber durch die Einstellung nimmt die Krümmung der Kurve zu und es wird in der Übergangszeit mit höhere Vorlauftemperatur gearbeitet.
Kleiner Hinweis am Rande, da ich diesen mega dämlich Programmierfehler von Bosch finden dürfte:
Es gibt eine Temperatur-Taktsperre von 6C die man nicht niedriger Stellen sollte...diese führt aber am Anfang und Ende der Heizsaison dazu, dass sie Heizung ewig nicht anspringt, wenn die errechnete Vorlauftemp auf Heizungsraumtemperatur+6C fällt. Die Heizung springt dann quasi einmal an und heizt die Bude auf 20C. Bei mir ist der Keller dann 18C warm. Der Speicher der Heizung kann also nie kälter als 18C werden, also wird die Heizung bei VL kleiner 24C nicht wieder starten.
am 15. Januar 2024 16:16
Hey Telya,
super vielen Dank.
Dann man es also mehr Sinn, dass ich den Fusspunkt wie jetzt (von 25 auf 27 gestellt habe) dass ich den Raum-Offset um 2K erhöhe. Am Stellrad des CW400 lass ich dann die Temperatur einfach auf 20C als Standardwert und lass dann alles über die Heizkurve mit Raum-Offset regeln. Die Vorlauf-Temperatur wird bei mir nicht unter 24 sein. Ich denke dass ich dann schon längst im Sommerbetrieb bin.
Meine Heizkurve sieht im Moment so aus (von den Werten, die ich aufgeschrieben habe). Bei -10 ist die VL = ca. 40C, Bei +3 = VL ca. 32 C, bei +9 VL = ca. 31C.
Die Heizung ist sei 29.11. eingebaut und hat bisher bei 836h Brennerlaufzeit = 518 Brennerstarts gehabt - ist das so oky?
Viele Grüße
Jan
am 17. Januar 2024 09:43
Die Brennerstarts sind richtig gut. Als Zielwert gilt weniger als 5 Starts pro Stunde. Insgesamt ist der Vorlauf auch immer schön niedrig - so hast du jederzeit eine sehr gute Brennwert Nutzung. Wenn die Bude so warm wird, würde ich es so lassen. Jede weitere (zeitaufwendig) Optimierung wird am Ende kaum mehr als 1-2% bringen. Wirklich gewinnen könntest du nur am Endpunkt - aber dann müsste man sich da ewig herantasten mit der Temperatur. So zur Einordnung: VL von 50 auf 30C abzusenken soll wohl so ca 6% zusätzlichen Brennwerteffekt bringen.
am 27. Januar 2024 18:25
Noch ein Hinweis, falls du eine hydraulische Weiche und nen Mischkreis hinter dem Kessel hast: Die Leistungseinstellung der Kesselpumpe macht überhaupt nicht was sie soll, wenn sie als Systempumpe konfiguriert ist - und das ist sie bei Installation eines Mischers oder eine Weiche. Die Pumpe dreht dann immer voll auf statt proportional zur Kesselleistung. Da sie klassisch zudem kaum bis keine Druckdifferenz bis zur Weiche hat, zwingt die energievernichtende Pumpe am Ende den Kessel in die Knie, da sie durch die Weiche und deren Kurzschluss eine virtuelle Rücklaufanhebung erzeugt. Ich teste mich gerade dran und habe jetzt 20% min Leistung und 55% max. Leistung. So erreichen ich das erste Mal überhaupt ne Spreizung über 1C an dem Kessel. Die Kondensatmenge nimmt jetzt auch deutlich zu.
Uncool daran: Nirgends dokumentiert und der Kessel hat alles um eigentlich ne temperaturgeführte Pumpenregelung auf Vor- und Rücklauf zu machen. Recht arm, dass das nicht passiert...aber die anderen Hersteller machen es auch nicht.
Nebenbei auch ziemlich uncool. Man muss von Hand die max. Leistung des Kessels begrenzen, da der Kessel sonst mit max. Leistung zündet für 10 oder 20 Sekunden. Da man auch die Pumpenleistungsteigung reduziert (indirekt) mit der max. Leistung, geht der Kessel sonst in max. Temperaturbegrenzung und dann in die Taktsperre...alles ziemlicher Murks....