gestern - zuletzt bearbeitet gestern
... Ist leider (ggf. vorerst) gescheitert.
Dennoch möchte ich allen Interessierten unter euch Einblicke in die Demontage und das Innere der Kamera natürlich nicht vorenthalten. Und auch den (gescheiterten) Umbauversuch. Vielleicht ist das ja an anderen Stellen mal hilfreich.
Los geht's mit dem lösen der vier Schrauben im rückseitigen Klemmenkasten, um das Netzteil zu demontieren. Wegen einer umlaufenden Dichtung sitzt dieses sehr straff und war nicht ohne Weiteres herauszuziehen.
Deshalb geht's zunächst an der Oberseite weiter. Hier die silbergraue Kappe vorsichtig abhebeln und abziehen. Diese ist nur gesteckt.
Nun die darunter liegende Plastikkappe lösen (vier Schrauben) und aus dem Kameragehäuse ziehen. Auch diese hat eine umlaufende Dichtung.
Der Blick wird frei auf die obere Platine mit dem oberen Stimmungslicht. Nach lösen zwei weiterer Schrauben kann diese abgenommen und beiseite gelegt werden. Hierzu am besten auch den Stecker der Spannungsversorgung abziehen.
Nun kann mit einem geeigneten Hebel von innen leicht gegen das Netzteil gedrückt werden um es aus seinem Sitz zu lösen und nach außen abnehmen zu können.
Um das Netzteil vollständig auszubauen muss nur noch der sechspolige Stecker auf der Hauptplatine und der Schutzleiter getrennt werden.
Um die Kamera weiter zu zerlegen sollten die Flachbandkabel an der oberen kleinen Platine gelöst werden. Hierzu die schwarze Verriegelung hochklappen und das Flachbandkabel herausziehen. Für den späteren Wiederzusammenbau merken, dass die blauen Fähnchen oben sind.
Als nächstes müssen nur noch vier Schrauben gelöst werden um den unteren Kamerakopf mitsamt der Hauptplatine aus dem Gehäuse ziehen zu können. Der untere Teil ist wieder mit einem O-Ring rundum abgedichtet.
Bis hier her ist die Kamera sehr bastel- und reparaturfreundlich aufgebaut. Den Kamerakopf habe ich nicht weiter zerlegt.
Wie man sieht, kommt man jedoch von der Rückseite nicht an die Hauptbeleuchtung und die ebenfalls vorn verbauten beiden Radarsensoren heran. Hierzu muss das Kunststoffglas ausgebaut werden, was leider eine etwas gröbere Aktion ist. Die Scheibe ist rundum mit verklebt, vermutlich mit einem Silikonkleber.
Ich habe deshalb so weiter gemacht:
Alles in allem ist es soweit schadenfrei abgegangen. Mit etwas Kosmetik sieht man später davon fast nichts mehr.
Nun sieht man die Platine mit 40 hellweißen und 40 warmweißen LED's und die beiden Radarsensoren. Die in einem Plastikrahmen sitzende Platine ist mit 4 Schrauben befestigt. Zum Ausbau muss noch das bereits anfangs an der oberen Platine (Stimmungslicht) gelöste Flachbandkabel durch das Gehäuse gefädelt werden.
So sieht das Ganze ohne Gehäuse zusammengebaut aus. Kamera und Beleuchtung funktionieren einwandfrei.
Die Radarsensoren können bei Bedarf einfach demontiert werden: Es müssen nur die zwei Schrauben an der Oberseite und das jeweilige kleine Flachbandkabel an der Unterseite gelöst werden.
Nach meiner Beobachtung startet die Kamera jedoch nicht mit abgesteckten Radarsensoren, sondern bleibt mit einem Fehler hängen. Die App gibt jedoch keinen eindeutigen Fehler aus, sondern meldet lediglich -304 bzw. -306.
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Meine erste Idee war nun, die hellweißen LED's, welche ich zur Beleuchtung sowieso nicht nutze, durch IR-LED's gleicher Baugröße zu ersetzen. Aufgrund der kleineren Wellenlänge ist deren Arbeitsspannung wahrscheinlich geringer, weshalb vermutlich auch ein Vorwiderstand notwendig ist. Deshalb erstmal etwas analysieren und messen:
* 4p10s Anordnung der LED's (jeweils für Kaltweiß und Warmweiß)
* Je Strang fallen je nach Dimmstufe ca. 32 bis 37 Volt ab. Pro LED also 3,2 bis 3,7 V.
* Die Baugröße der LED's ist 3528.
Als erstes habe ich daher alle kaltweißen LED's rausgelötet. Das war soweit problemlos. Im Bild leuchten die warmweißen LED's.
Als IR-LED habe ich welche in gleicher Baugröße und einer Durchlassspannung von 1,4 bis 2,0 V genommen. Der Durchlassstrom beträgt 70 mA. Verbaut hatte ich je Strang nur 9 LED's, am zehnten Platz war der Vorwiderstand (270 Ohm).
Diese LED's und den Widerstand hatte ich mit leitfähigem Silberkleber auf die Platine geklebt. Auf der Platine löten ist nicht mein Ding.
Beim Einschalten passierte aber leider ... Nichts 🙁 Scheinbar hat es den LED-Treiber gegrillt, denn am Strang liegen nun nur noch 6,5 V im eingeschalteten Zustand an. Naja, schade. Aber dem Risiko war ich mir bewusst.
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Die zweite Idee war, direkt die 5 V Ausgangsspannung des Netzteils anzuzapfen und geschaltet über einen Tageslichtsensor an einen kleinen DC/DC (MT 3608) zu legen. Dessen auf 12 V eingestellter Ausgang sollte dann einen IR-Lichtstreifen versorgen, welcher auf die Platine hinter die Lampenabdeckung geklebt ist. Das funktioniert auch, aber die Lichtausbeute ist miserabel 😂🙈. Auf der Handykamera übrigens auch, hätte ich ganz zu Anfang mal testen sollen ... 🤓 Ich hätte eher mit dem Gegenteil, nämlich einer Überblendung gerechnet, die man hätte in den Griff bekommen können.
Fazit:
* Stand jetzt ist der Umbau gescheitert. Blöd 😱
* Wer noch gute Ideen zur Aufrüstung mit IR-Licht hat, darf sich gern melden.
* Die Kamera ist, mit Ausnahme der Platine des Hauptlichts und der Leuchtenabdeckung, sehr reparaturfreundlich aufgebaut.
* Mit Ausnahme der kaltweißen Hauptbeleuchtung funktioniert alles noch.
* Der Wiederzusammenbau ist kein Problem.
* Nicht zu letzt: Die Bastelei hat Spaß gemacht!
gestern
Sehr cooles Projekt!
Hattest Du vorab mit einer kräftigen IR-Leuchte mal getestet, ob sich bei dieser Kamera mit Infrarot grundsätzlich ein gutes Bild erzielen lässt?