vor 2 Wochen - zuletzt bearbeitet Samstag
... Ist leider (ggf. vorerst) gescheitert. Ist noch nicht fertig, aber bereits vielversprechend 😃
Dennoch Deshalb möchte ich allen Interessierten unter euch Einblicke in die Demontage und das Innere der Kamera natürlich nicht vorenthalten. Und auch den (gescheiterten) Umbauversuch. Vielleicht ist das ja an anderen Stellen mal hilfreich.
Los geht's mit dem lösen der vier Schrauben im rückseitigen Klemmenkasten, um das Netzteil zu demontieren. Wegen einer umlaufenden Dichtung sitzt dieses sehr straff und war nicht ohne Weiteres herauszuziehen.
Deshalb geht's zunächst an der Oberseite weiter. Hier die silbergraue Kappe vorsichtig abhebeln und abziehen. Diese ist nur gesteckt.
Nun die darunter liegende Plastikkappe lösen (vier Schrauben) und aus dem Kameragehäuse ziehen. Auch diese hat eine umlaufende Dichtung.
Der Blick wird frei auf die obere Platine mit dem oberen Stimmungslicht. Nach lösen zwei weiterer Schrauben kann diese abgenommen und beiseite gelegt werden. Hierzu am besten auch den Stecker der Spannungsversorgung abziehen.
Nun kann mit einem geeigneten Hebel von innen leicht gegen das Netzteil gedrückt werden um es aus seinem Sitz zu lösen und nach außen abnehmen zu können.
Um das Netzteil vollständig auszubauen muss nur noch der sechspolige Stecker auf der Hauptplatine und der Schutzleiter getrennt werden.
Um die Kamera weiter zu zerlegen sollten die Flachbandkabel an der oberen kleinen Platine gelöst werden. Hierzu die schwarze Verriegelung hochklappen und das Flachbandkabel herausziehen. Für den späteren Wiederzusammenbau merken, dass die blauen Fähnchen oben sind.
Als nächstes müssen nur noch vier Schrauben gelöst werden um den unteren Kamerakopf mitsamt der Hauptplatine aus dem Gehäuse ziehen zu können. Der untere Teil ist wieder mit einem O-Ring rundum abgedichtet.
Bis hier her ist die Kamera sehr bastel- und reparaturfreundlich aufgebaut. Den Kamerakopf habe ich nicht weiter zerlegt.
Wie man sieht, kommt man jedoch von der Rückseite nicht an die Hauptbeleuchtung und die ebenfalls vorn verbauten beiden Radarsensoren heran. Hierzu muss das Kunststoffglas ausgebaut werden, was leider eine etwas gröbere Aktion ist. Die Scheibe ist rundum verklebt, vermutlich mit einem Silikonkleber.
Ich habe deshalb so weiter gemacht:
Alles in allem ist es soweit schadenfrei abgegangen. Mit etwas Kosmetik sieht man später davon fast nichts mehr.
Nun sieht man die Platine mit 40 hellweißen und 40 warmweißen LED's und die beiden Radarsensoren. Die in einem Plastikrahmen sitzende Platine ist mit 4 Schrauben befestigt. Zum Ausbau muss noch das bereits anfangs an der oberen Platine (Stimmungslicht) gelöste Flachbandkabel durch das Gehäuse gefädelt werden.
So sieht das Ganze ohne Gehäuse zusammengebaut aus. Kamera und Beleuchtung funktionieren einwandfrei.
Die Radarsensoren können bei Bedarf einfach demontiert werden: Es müssen nur die zwei Schrauben an der Oberseite und das jeweilige kleine Flachbandkabel an der Unterseite gelöst werden.
Nach meiner Beobachtung startet die Kamera jedoch nicht mit abgesteckten Radarsensoren, sondern bleibt mit einem Fehler hängen. Die App gibt jedoch keinen eindeutigen Fehler aus, sondern meldet lediglich -304 bzw. -306.
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Meine erste Idee war nun, die hellweißen LED's, welche ich zur Beleuchtung sowieso nicht nutze, durch IR-LED's gleicher Baugröße zu ersetzen. Aufgrund der größeren Wellenlänge ist deren Arbeitsspannung wahrscheinlich geringer, weshalb vermutlich auch ein Vorwiderstand notwendig ist. Deshalb erstmal etwas analysieren und messen:
* 4p10s Anordnung der LED's (jeweils für Kaltweiß und Warmweiß)
* Je Strang fallen je nach Dimmstufe ca. 32 bis 37 Volt ab. Pro LED also 3,2 bis 3,7 V.
* Die Baugröße der LED's ist 3528.
Als erstes habe ich daher alle kaltweißen LED's rausgelötet. Das war soweit problemlos. Im Bild leuchten die warmweißen LED's.
Als IR-LED habe ich welche in gleicher Baugröße und einer Durchlassspannung von 1,4 bis 2,0 V genommen. Der Durchlassstrom beträgt 70 mA. Verbaut hatte ich je Strang nur 9 LED's, am zehnten Platz war der Vorwiderstand (270 Ohm).
Diese LED's und den Widerstand hatte ich mit leitfähigem Silberkleber auf die Platine geklebt. Auf der Platine löten ist nicht mein Ding.
Beim Einschalten passierte aber leider ... Nichts 🙁 Scheinbar hat es den LED-Treiber gegrillt, denn am Strang liegen nun nur noch 6,5 V im eingeschalteten Zustand an. Naja, schade. Aber dem Risiko war ich mir bewusst.
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Die zweite Idee war, direkt die 5 V Ausgangsspannung des Netzteils anzuzapfen und geschaltet über einen Tageslichtsensor an einen kleinen DC/DC (MT 3608) zu legen. Dessen auf 12 V eingestellter Ausgang sollte dann einen IR-Lichtstreifen versorgen, welcher auf die Platine hinter die Lampenabdeckung geklebt ist. Das funktioniert auch, aber die Lichtausbeute ist miserabel 😂🙈. Auf der Handykamera übrigens auch, hätte ich ganz zu Anfang mal testen sollen ... 🤓 Ich hätte eher mit dem Gegenteil, nämlich einer Überblendung gerechnet, die man hätte in den Griff bekommen können.
Fazit:
* Stand jetzt ist der Umbau gescheitert. Blöd 😱
* Wer noch gute Ideen zur Aufrüstung mit IR-Licht hat, darf sich gern melden.
* Die Kamera ist, mit Ausnahme der Platine des Hauptlichts und der Leuchtenabdeckung, sehr reparaturfreundlich aufgebaut.
* Mit Ausnahme der kaltweißen Hauptbeleuchtung funktioniert alles noch.
* Der Wiederzusammenbau ist kein Problem.
* Nicht zu letzt: Die Bastelei hat Spaß gemacht!
vor 2 Wochen
Sehr cooles Projekt!
Hattest Du vorab mit einer kräftigen IR-Leuchte mal getestet, ob sich bei dieser Kamera mit Infrarot grundsätzlich ein gutes Bild erzielen lässt?
vor 2 Wochen
Nein, hatte ich nicht. Wollte mir die zusätzliche Hardware sparen. Die Kamera ist mir als günstigere B-Ware zugelaufen und war ohne Verwendung eh da. Also ran ans Projekt!
vor 2 Wochen - zuletzt bearbeitet vor 2 Wochen
@STdesign der Test Funktion der Kamera mit Infrarot vorab wäre sicher schlau gewesen. Kameramodule haben normalerweise einen Infrarotfilter um die Bildqualität zu verbessern.
vor 2 Wochen
Das ist mir bewusst, und ich weiß auch, dass Kameras auf IR-Licht "eingestellt" sein sollten. Mit einer Überblendung wäre ich sicher klargekommen.
Das Gute ist ja: Ich kann die Kamera immernoch genauso nutzen wie zuvor und wie die andere, die in meinem Garten hängt. Nämlich ohne Licht (oder warmweiß). Aufgrund der vielen Fehlauslösungen der Beleuchtung ist das nämlich eh nicht brauchbar.
vor 2 Wochen
Ich werde bei Gelegenheit den Kamerakopf weiter zerlegen und schauen wie es dort drin aussieht. Vielleicht lässt sich die Linse soweit zerlegen und es findet sich ein IR-Sperrfilter, der entfernt werden kann. Da ich auf dem Kamerabild die IR-Lichtpunkte sehe, kommt das Licht auch grundsätzlich an der Linse und im Bildchip an. Es wird wohl nur der größte Anteil gefiltert.
Außerdem werde ich anstelle der bisherigen 940 nm LED's und Lichtstreifen auch mit 850 nm, also an der Grenze zu sichtbarem rotem Licht, testen. Das sollte sich auch positiv auswirken.
Fortsetzung folgt also. Dass die Kamera dabei über den Jordan gehen und unbrauchbar werden kann ist mir natürlich bewusst.
vor einer Woche
Gibt es (Hobby-)Fotografen unter euch? Das könnte doch ein, oder sogar der gesuchte IR-Filter sein, oder?
(Ausführliche Beschreibung der Demontage folgt.)
vor einer Woche
vor einer Woche
Danke. Ich hatte zuvor bereits gegoogelt, weshalb ich ziemlich sicher bin den richtigen Filter gefunden zu haben. Aber falls das ein Kamerabastler aus erster Hand bestätigen kann, wäre es natürlich gut.
vor einer Woche
Lieber @STdesign,
"Nicht zu letzt: Die Bastelei hat Spaß gemacht!" - das ist doch die Hauptsache. Danke für den Erfahrungsbericht!
Viele smarte Grüße
Ulrike
vor einer Woche
Hier nun ein paar Worte zum zerlegen des unteren, drehbaren Teils der Kamera mit Objektiv und Linse.
Zunächst müssen vier Steckverbinder gelöst werden (1x verdrillte zweiadrige Leitung (Sirene?), 1x geschirmte Leitung (Lautsprecher?), 1x kleines Flachbandkabel für untere Ambientebeleuchtung, 1x großes Flachbandkabel für die Objektivbaugruppe (Kamera, Status-LED und Mikrofon).
Nach dem lösen zweier Schrauben kann die Hauptplatine abgenommen werden.
Anschließend die metallene umlaufende Lochblechabdeckung abnehmen und die darunter befindlichen sechs Schrauben lösen. Außerdem die drei Schrauben auf der Oberseite. Nun kann die Metallscheibe und ein aufgesetztes Plastikteil herausgenommen werden.
Randnotizen für die Bosch QM:
Anschließend die sechs Schrauben der Metallplatte lösen. Spätestens beim Wiederzusammenbau ist das notwendig, um die Gummitüllen in ihren Sitz durchziehen zu können.
Nun kräftig am oberen Plastikteil (mit der blauen umlaufenden Dichtung) ziehen bis die Flansche der Gummitüllen der Flachbandkabel durch die Öffnung gerutscht sind. Dann das Plastikteil, in welchem sich auch der Lautsprecher und die Sirene befinden, beiseite legen.
Um die Objektivbaugruppe besser demontieren zu können, müssen noch zwei Schrauben am Boden des Gehäuses gelöst werden. Dann kann das Gehäuse in der Mitte in zwei Halbschalen geteilt werden.
Anschließend die vier silbernen Deckelschrauben lösen und den, mit einer umlaufenden Dichtung versehenen, Deckel der Objektivbaugruppe abnehmen. Die Einbaurichtung ist mit zwei großen Pfeilen markiert.
Nun das an der rechten Seite eingesteckte Flachbandkabel für die Status-LED und das Mikrofon lösen und die nur eingelegte Platine mitsamt des großen Flachbandkabels herausnehmen. An dieser Platine ist auch die Kameralinse befestigt.
Wenn nicht bereits vorher geschehen, nun das große Flachbandkabel abziehen. Dieses ist ohne weitere Verriegelung nur auf die Platine gesteckt.
Nun die beiden kleinen Klebebänder soweit lösen, dass die darunter liegenden Schrauben erreicht werden können. Diese beiden Schrauben herausdrehen. Danach lässt sich die Linse abnehmen. Die Platine mit Bildchip sehr vorsichtig behandeln und den Chip nicht berühren.
Aus der Linse noch die Gummiblock herausnehmen. Der nun zugängliche IR-Filter ist an seinen Ecken stark verklebt.
Ich habe ihn nicht zerstörungsfrei herausbekommen, sondern vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher "heraus geknabbelt". Auf keinen Fall einfach mittig drücken, direkt darunter ist eine Glasscheibe.
Zum Schluss alles mit Spiritus und Wattestäbchen sauber machen und von feinen Splittern des Filters befreien. Und den Kamerakopf wieder zusammenbauen. Alles in allem wieder sehr unkompliziert und reparatur- / bastelfreundlich gemacht.
Es kommt nun eindeutig mehr IR-Licht durch - es war also die richtige Modifikation.
Hier nochmal ein paar Vergleichsbilder. Ein Bild bei normalen Lichtverhältnissen und nicht bearbeiteter Linse habe ich leider nicht gemacht.
(mit IR-Filter mit vor der Linse liegenden 940 nm LED's)
(ohne IR-Filter mit vor der Linse liegenden 940 nm LED's)
(ohne IR-Filter mit hinter der Linse liegenden 940 nm LED's (also indirekte Beleuchtung))
(ohne IR-Filter bei normaler Beleuchtung)
Die Farbwiedergabe bei normaler Beleuchtung ist immernoch vollkommen in Ordnung, evtl. gibt es gar keinen Unterschied zur nicht modifizierten Kamera.
Leider habe ich noch keine 850 nm Beleuchtung. Ich bin gespannt, ob sich das Nachtbild mit dieser bei indirekter Beleuchtung noch verbessert und der violet-Anteil geringer ausfällt.
Freitag
Hier nun noch der Vergleich zwischen 940 nm und 850 nm LED's.
(940 nm)
(850 nm)
Die "Versuchsanordnung" mit einer kompakten Platine mit 48 LED's und Lichtsensor war wie folgt:
Der violet-Anteil ist nicht signifikant unterschiedlich. Allerdings erscheint mir das Bild mit 850 nm etwas schärfer und kontrastreicher. Da auch die Reichweite der geringeren Wellenlänge in der Theorie höher ausfällt, werde ich die Kamera damit ausrüsten. Dass man 850 nm mit dem Auge leicht rötlich sieht, ist für mich tolerierbar.
Das Bild ist zwar insgesamt nicht von einer Qualität, die ich mir erhofft hatte. Aber allemal besser, als gar kein Bild im Dunkeln. Insoweit okay.
Fortsetzung zum Einbau der 12 V Platine und der Versorgung dieser aus den 5 V des Netzteils per DC/DC, und dem Zusammenbau der Kamera folgt.
Freitag
Sieht mit 850 nm deutlich besser aus. War das beim Test die einzige Lichtquelle im Raum? Dann ist das wirklich brauchbar. Bin auf den Praxistest gespannt!
Freitag
Etwas Licht kam ggf. noch durch den eigentlich zugestellten Lichtschacht. Ich mache heute Abend mal noch ein Bild.
In jedem Fall waren beide Bilder zur gleichen Zeit, wie auf dem Zeitstempel zu sehen ist.
Freitag
Nun ist es draußen dunkel. Hier ein paar weitere Bilder unter immer gleichen Bedingungen. Die Screenshots der Camera App habe ich außerhalb des Bastelkellers bei geschlossener Tür gemacht.
(ohne Beleuchtung)
(940 nm)
(850 nm)
Quasi gleiches Ergebnis wie zuvor. Auf den Praxistest mit weiteren Entfernungen zu reflektierenden Gegenständen bin ich ebenfalls sehr gespannt. Der Einbau der Platine und Spannungsversorgung wird aber wohl noch etwas brauchen.