11. März 2025 16:18 - bearbeitet 22. März 2025 22:18
... Ist leider (ggf. vorerst) gescheitert. Ist noch nicht fertig, aber bereits vielversprechend 😃
Dennoch Deshalb möchte ich allen Interessierten unter euch Einblicke in die Demontage und das Innere der Kamera natürlich nicht vorenthalten. Und auch den (gescheiterten) Umbauversuch. Vielleicht ist das ja an anderen Stellen mal hilfreich.
Los geht's mit dem lösen der vier Schrauben im rückseitigen Klemmenkasten, um das Netzteil zu demontieren. Wegen einer umlaufenden Dichtung sitzt dieses sehr straff und war nicht ohne Weiteres herauszuziehen.
Deshalb geht's zunächst an der Oberseite weiter. Hier die silbergraue Kappe vorsichtig abhebeln und abziehen. Diese ist nur gesteckt.
Nun die darunter liegende Plastikkappe lösen (vier Schrauben) und aus dem Kameragehäuse ziehen. Auch diese hat eine umlaufende Dichtung.
Der Blick wird frei auf die obere Platine mit dem oberen Stimmungslicht. Nach lösen zwei weiterer Schrauben kann diese abgenommen und beiseite gelegt werden. Hierzu am besten auch den Stecker der Spannungsversorgung abziehen.
Nun kann mit einem geeigneten Hebel von innen leicht gegen das Netzteil gedrückt werden um es aus seinem Sitz zu lösen und nach außen abnehmen zu können.
Um das Netzteil vollständig auszubauen muss nur noch der sechspolige Stecker auf der Hauptplatine und der Schutzleiter getrennt werden.
Um die Kamera weiter zu zerlegen sollten die Flachbandkabel an der oberen kleinen Platine gelöst werden. Hierzu die schwarze Verriegelung hochklappen und das Flachbandkabel herausziehen. Für den späteren Wiederzusammenbau merken, dass die blauen Fähnchen oben sind.
Als nächstes müssen nur noch vier Schrauben gelöst werden um den unteren Kamerakopf mitsamt der Hauptplatine aus dem Gehäuse ziehen zu können. Der untere Teil ist wieder mit einem O-Ring rundum abgedichtet.
Bis hier her ist die Kamera sehr bastel- und reparaturfreundlich aufgebaut. Den Kamerakopf habe ich nicht weiter zerlegt.
Wie man sieht, kommt man jedoch von der Rückseite nicht an die Hauptbeleuchtung und die ebenfalls vorn verbauten beiden Radarsensoren heran. Hierzu muss das Kunststoffglas ausgebaut werden, was leider eine etwas gröbere Aktion ist. Die Scheibe ist rundum verklebt, vermutlich mit einem Silikonkleber.
Ich habe deshalb so weiter gemacht:
Alles in allem ist es soweit schadenfrei abgegangen. Mit etwas Kosmetik sieht man später davon fast nichts mehr.
Nun sieht man die Platine mit 40 hellweißen und 40 warmweißen LED's und die beiden Radarsensoren. Die in einem Plastikrahmen sitzende Platine ist mit 4 Schrauben befestigt. Zum Ausbau muss noch das bereits anfangs an der oberen Platine (Stimmungslicht) gelöste Flachbandkabel durch das Gehäuse gefädelt werden.
So sieht das Ganze ohne Gehäuse zusammengebaut aus. Kamera und Beleuchtung funktionieren einwandfrei.
Die Radarsensoren können bei Bedarf einfach demontiert werden: Es müssen nur die zwei Schrauben an der Oberseite und das jeweilige kleine Flachbandkabel an der Unterseite gelöst werden.
Nach meiner Beobachtung startet die Kamera jedoch nicht mit abgesteckten Radarsensoren, sondern bleibt mit einem Fehler hängen. Die App gibt jedoch keinen eindeutigen Fehler aus, sondern meldet lediglich -304 bzw. -306.
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Meine erste Idee war nun, die hellweißen LED's, welche ich zur Beleuchtung sowieso nicht nutze, durch IR-LED's gleicher Baugröße zu ersetzen. Aufgrund der größeren Wellenlänge ist deren Arbeitsspannung wahrscheinlich geringer, weshalb vermutlich auch ein Vorwiderstand notwendig ist. Deshalb erstmal etwas analysieren und messen:
* 4p10s Anordnung der LED's (jeweils für Kaltweiß und Warmweiß)
* Je Strang fallen je nach Dimmstufe ca. 32 bis 37 Volt ab. Pro LED also 3,2 bis 3,7 V.
* Die Baugröße der LED's ist 3528.
Als erstes habe ich daher alle kaltweißen LED's rausgelötet. Das war soweit problemlos. Im Bild leuchten die warmweißen LED's.
Als IR-LED habe ich welche in gleicher Baugröße und einer Durchlassspannung von 1,4 bis 2,0 V genommen. Der Durchlassstrom beträgt 70 mA. Verbaut hatte ich je Strang nur 9 LED's, am zehnten Platz war der Vorwiderstand (270 Ohm).
Diese LED's und den Widerstand hatte ich mit leitfähigem Silberkleber auf die Platine geklebt. Auf der Platine löten ist nicht mein Ding.
Beim Einschalten passierte aber leider ... Nichts 🙁 Scheinbar hat es den LED-Treiber gegrillt, denn am Strang liegen nun nur noch 6,5 V im eingeschalteten Zustand an. Naja, schade. Aber dem Risiko war ich mir bewusst.
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Die zweite Idee war, direkt die 5 V Ausgangsspannung des Netzteils anzuzapfen und geschaltet über einen Tageslichtsensor an einen kleinen DC/DC (MT 3608) zu legen. Dessen auf 12 V eingestellter Ausgang sollte dann einen IR-Lichtstreifen versorgen, welcher auf die Platine hinter die Lampenabdeckung geklebt ist. Das funktioniert auch, aber die Lichtausbeute ist miserabel 😂🙈. Auf der Handykamera übrigens auch, hätte ich ganz zu Anfang mal testen sollen ... 🤓 Ich hätte eher mit dem Gegenteil, nämlich einer Überblendung gerechnet, die man hätte in den Griff bekommen können.
Fazit:
* Stand jetzt ist der Umbau gescheitert. Blöd 😱
* Wer noch gute Ideen zur Aufrüstung mit IR-Licht hat, darf sich gern melden.
* Die Kamera ist, mit Ausnahme der Platine des Hauptlichts und der Leuchtenabdeckung, sehr reparaturfreundlich aufgebaut.
* Mit Ausnahme der kaltweißen Hauptbeleuchtung funktioniert alles noch.
* Der Wiederzusammenbau ist kein Problem.
* Nicht zu letzt: Die Bastelei hat Spaß gemacht!
am 06. Juni 2025 11:32
Noch ein paar Zwischenerkenntnisse, die sich gerade ergeben, während ich mit einem Zwischenstecker Kompakt spiele.
29. Juni 2025 10:34 - bearbeitet 29. Juni 2025 10:43
Die nächste Hürde ist genommen 😁😎
Von Bosch kam wie erwartet keine Antwort, und auch der Hersteller des Netzteils hat nicht auf meine Frage reagiert.
Dennoch oder gerade deshalb für alle Nachahmer: Der gesuchte Stecker ist vom Typ HY-2.0 mm mit 26AWG Kabel. Ich bin nur direkt in China fündig geworden (zumindest für homöopathische Stückzahlen).
Der Kabelquerschnitt ist etwas größer zu dem originalen an der Kamera. Die Pins lassen sich dennoch ohne Probleme direkt umstecken. Passt perfekt! Und das Gegenstück gibt es auch "Inline".
Es geht weiter, langsam aber beständig! Fortsetzung folgt!
am 20. Juli 2025 15:01
Es geht weiter ... In Richtung Fertigstellung 😎
Der step-up DC/DC MT3608 ist mit den Kabeln verlötet. Eingangsseitig ans originale Netzteil über die zuvor modifizierte Steckverbindung. Ausgangsseitig mit dem Kabel zur IR-Platine. Der Ausgang ist passend auf 12,2 V eingestellt.
Innerhalb der Kamera sitzt der MT3608 in einem gedruckten Gehäuse. Dieses ist mit Outdoor Klebeband im oberen Bereich an die mittlere Trennwand geklebt. Dort ist zwischen den Flachbandkabeln gerade genügend Platz.
(ohne Deckel)
(mit Deckel)
Nachdem die Kabel und der neue Stecker seitlich der Hauptplatine verstaut sind und das PE-Kabel wieder am Netzteil verschraubt ist, lässt sich das Netzteil problemlos wieder ins Gehäuse stecken und mit den vier Schrauben befestigen. Auch die Abdichtung und Blende am oberen Ende der Kamera ist schnell wieder montiert.
Alle Teile und Schrauben haben wieder ihren richtigen Platz gefunden. Es funktioniert alles einwandfrei.
(Ambientebeleuchtung)
(Hauptbeleuchtung warmweiß)
(Von der Platine ist nahezu nichts zu sehen.)
Die IR-Platine nutzt nur die Spannungsversorgung vom Netzteil der Kamera, ansonsten funktioniert sie vollkommen unabhängig von Features (und damit auch dem Ein-/Aus-Zustand) der Kamera. Durch den integrierten Helligkeitssensor leuchten die IR-LEDs jedoch nur bei Dunkelheit. Als Kompromiss für mich in Ordnung.
Für Vergleiche der Ausleuchtung habe ich noch die milchige Frontscheibe aufgesteckt (vorerst noch nicht verklebt).
(ohne jegliche Beleuchtung; die Punkte sind diverser Elektronik ... Router, SHC II, Splitter, Home Assistent, Klingelanlage)
(zum Vergleich: Raum beleuchtet mit Deckenleuchte)
(zum Vergleich: Frontleuchte mit 100 % und abgebauter IR-Platine = Standardkamera)
(nur IR-Platine mit 850 nm Wellenlänge)
(nur IR-Platine mit 940 nm Wellenlänge)
Die milchige Abdeckung hat dabei nicht nur eine optische Funktion. Sie sorgt dafür, dass das Licht besser zur Seite hin verteilt wird. Hier ein Vergleich für die 850 nm Beleuchtung ohne Frontglas.
(die Lötstation links ist deutlich schlechter beleuchtet).
Wie bereits zuvor festgestellt, ist die 940 nm Beleuchtung in der Ferne schwächer. Wirklich schlecht ist sie aber nicht. Ich werde wohl noch Tests am endgültigen Verwendungsort durchführen und dann entscheiden, ob es die 850 nm oder 940 nm Platine wird, bevor ich das Frontglas einklebe.
Produktvorschlag richtig Bosch Smart Home:
am 20. Juli 2025 19:07
Noch ein paar weitere Erkenntnisse, auch im Vergleich zu hier:
(der grüne Schimmer in der ersten Aufnahme stammt von einer Reflexion des Displays eines Infrarot-Thermometers)
24. August 2025 11:07 - bearbeitet 24. August 2025 11:19
Endlich bin ich dazu gekommen die umgebaute Kamera mit provisorisch montiertem und abgedichtetem Frontglas am geplanten finalen Platz auf die Halterung einer anderen Eyes II zu stecken.
Allerdings gleich etwas Ernüchterung: Im Tageslicht (heute ist sehr sonnig) ist natürlich deutlich mehr Infrarotstrahlung als bisher im künstlich beleuchteten Bastelkeller. Durch den entfernten Filter habe ich deshalb nun auch bei Tageslicht einen deutlichen violett Anteil im Bild. Bei künstlicher Beleuchtung war das bisher nicht so (siehe bisherige Bilder).
Eigentlich sofort einleuchtend (Wortwitz 😬), aber ich hatte das so nicht auf dem Schirm. Evtl. Nachahmer vielleicht auch nicht...
Nun bin ich gespannt auf die Ausleuchtung in der Nacht.
Edit: Die Personenerkennung mit Clipaufzeichnung funktioniert dennoch 👍
am 24. August 2025 22:09
Test mit 850 nm. Ist echt brauchbar 😁 Und die Personenerkennung funktioniert auch.