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Öl ins Feuer: Kritik am Regelverhalten der "Smarten Thermostate"

WHasse1
Head of the Homies

Mir sind hier viele Kommentare zu dem angeblich oder tatsächlichen schlechten Regelverhalten der "THV2" aufgefallen. Ich weiß auch, dass ich mit meinem Beitrag hier einen "**Schimpfwort**storm" ernten werde, aber das ist mir egal!

Eine Heizung ist keine Atomuhr. Muss die Raumtemperatur +/- 0,5°C genau sein? Richtig ist, dass die individuelle Wohlfühltemperatur in einem angemessenen Zeitraum erreicht werden muss. Das können für den einen 18°C für den anderen 23°C sein. Allgemein wird behauptet, dass 1°C mehr einen etwa 6% höheren Energieverbrauch verursacht. Voraussetzung sind aber viele Parameter der gesamten Wärmeerzeugung und -verteilung:

  1. Gibt es ein zentrales Regelsystem, welches abhängig von der Außentemperatur die Vorlauftemperatur regelt?
  2. Ist die Heizkurve (Abhängigkeit von Außentemperatur/Vorlauftemperatur) richtig eingestellt?
  3. Sind die Heizzeiten korrekt auf den Bedarf abgestimmt? Bei falscher Heizstrategie arbeiten eventuell mehrere Regelkreise gegeneinander! Beim Auto kommt auch keiner auf die Idee, die Geschwindigkeit nur mit der Bremse zu regeln.
  4. Ist die Anlage "hydraulisch abgeglichen" (bekommt jeder Heizkörper/-kreis die richtige Wassermenge)?
  5. Arbeitet die Heizungspumpe in der richtigen Kennlinie (Geräusche am Ventileinsatz)?

Das Regelventil kann alleine nicht den gesamten Regelalgorithmus eines Heizsystems übernehmen! Die Programmierer gehen sicherlich von den idealen Parametern aus und können nicht alle hydraulischen oder thermische "Fehler" in den individuellen Anlagen berücksichtigen. Gerade Angaben zu diesen individuellen Parameter fehlen mir bei den meisten negativen Posts zu diesem Thema. Man bedenke auch, dass nicht das Thermostatventil oder der Wärmeerzeuger die Energie verbraucht, sondern das ganze "System Haus".

Und nun "Feuer frei" auf meine Meinung oder das Produkt! Ich betreibe übrigens 16 NT-Heizkörper mit THV1, THV2, Raumthermostaten1 an einer Gas-Brennwerttherme und habe keine Beschwerden über Geräusche, Temperaturen oder Kosten. 

 

privater Endanwender; von Bosch Smart Home benannter Poweruser; mehrere Anlagen mit SHC II + Funk-Stick über 100 Geräten; ausschließlich Apple-Endgeräte; Spezialisierung auf elektrotechnische und heizungstechnische Lösungen
6 ANTWORTEN 6

Dirk1823
Homie

Hallo !

Einen "**Schimpfwort**storm" sollte hier keiner kassieren-ich denke hier sollte fair und mit Verstand "diskutiert"/sich ausgetauscht werden !

 

Das für ein funktionierendes Heizkörper Thermostatventil II gewisse Parameter erfüllt werden müssen sollte JEDEM hier klar sein.

In meinem Falle werden diese erfüllt (Fernwärme Direkteinspeisung : Druck konstant,Temperatur konstant, keine Tag-/Nachtabsenkung, hydraulischer Abgleich gemacht usw.). Es ist einfach nur ärgerlich wenn es in einem Raum problemlos funktioniert (1 Heizkörper im Raum) und im anderen Raum die reinste Katastrophe ist (2 Heizkörper im Raum). Da kauft man sich noch ein Raumthermostat II und es ändert sich nix-laut Bosch ist dann ja alles noch besser zu regeln.

Geld rausgeworfen nennt man das !

 

Desweiteren erkennt man ganz einfach (wie x mal hier erwähnt) das die Teile zu träge nicht anständig kommunizieren/ reagieren-da gibt es wohl nix zu rütteln !

 

Eine höhere Temperatur von 1 Grad wie von Dir erwähnt würde glaube ich keinen stören !!! Aber 3-5 Grad hoch und runter so das man ganz klar "die kälte"/"die Hitze" spürt finde ich nicht akzeptabel !

 

Zum guten Schluß wird man auch noch von Bosch ignoriert sei es mit einem geöffneten Ticket oder einem Beitrag hier zu dem man nichts hört....bei der Hotline wollte man mich sogar noch für dumm verkaufen ! Versprechen das es Besser wird (von Feb.)werden nicht gehalten.

Das sind so Faktoren die noch zusätzlich nerven da der ganze Kram ja keine Hosenknöpfe kostet. 

 

Gruß Dirk

Maurice
CEO of the Homies

Die Programmierer gehen sicherlich von den idealen Parametern aus und können nicht alle hydraulischen oder thermische "Fehler" in den individuellen Anlagen berücksichtigen.

 

Dieser Ansatz, immer vom Idealfall auszugehen wäre meiner Ansicht nach ein großer Fehler. Das geht an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei. Natürlich gibt es das perfekt isolierte Einfamilienhaus mit modernen, optimal ausgelegten Heizkörpern und durchoptimierter Zentralheizung. Genauso gibt es aber die Mietwohnung im 100 Jahre alten Stadthaus mit alten Heizkörpern und einer Zentralheizung, auf deren Einstellungen man als einer von vielen Bewohnern überhaupt keinen Einfluss hat.

 

Ein gutes Heizkörperthermostat zeichnet aus, dass es im Rahmen des Machbaren unter den gegebenen Bedingungen "sein bestes tut". Das bekommt das Heizkörper-Thermostat nach übereinstimmenden Berichten gut hin, das Heizkörper-Thermostat II dagegen wohl... weniger.

 

Ich stimme dir zu, dass es nicht darum geht, jederzeit in jeder Ecke eines Raumes die Soll-Temperatur auf 0,5 Grad genau zu halten. Das häufig geschilderte problematische Regelverhalten geht aber weit darüber hinaus (extremes Aufheizen der Heizkörper).

 

Mit dem alten Heizkörper-Thermostat bin ich sehr zufrieden, die laufen hier seit acht Jahren tadellos. Nun hat Bosch mir (bzw. allen Powerusern) ein Testexemplar desHeizkörper-Thermostat II [+M] angeboten. Demnächst werde ich einen Test starten, bei dem ich in einem Raum das Thermostat tausche, um mir selbst einen Eindruck verschaffen zu können. Bin schon sehr gespannt.

Privater Endanwender, kein Bosch-Mitarbeiter.
SHC II + Funk-Stick mit 53 Geräten, 124 Automationen, OnePlus 7T mit Android 12 / Portege Z20t-B mit Android 13

☝ gerne mitmachen! Info SHC Generation, Smartphone und Betriebssystem hilft häufig bei der Lösung von Problemen. Einfach im Profil bei "Persönliche Informationen" in der "Signatur" eintragen.

Telya
Senior Homie

Ich denke auch viele wären mit +/-1C zufrieden. Aber das schaffen die Teile ja bei vielen auch nicht. Ich selber empfinde +/-1C übrigens schon störend und würde mich sehr über +/-0,5C freuen. Was mich wesentlich mehr stört ist der Lärm durch die 100% Ventilöffnung und das die ständigen dann 0% Öffnung das modellieren meiner Gastherme verhindern und sie ins Takten treiben. Und da trifft sich halt dann der Preis des HKT II, die Kommunikation seitens Bosch und der Fakt das der Wettbewerb und das HKT I zeigen, wie es geht und was der Stand der Technik bei einem hochpreisigen Thermostat sein sollte.

 

Übrigens ist bei mir alle andere ziemlich passig und gut eingestellt. Ich liege mit nem Bosch Gasbrennwertkessel bei 96% Jahresheiteffizienz und damit 2% über den Datenblattwerten. Und ich mache den Thermostaten das Leben schon so leicht wie möglich und sie bekommen es trotzdem nicht hin. Wenn der Algorithmus ordentlich laufen würde, würde ich meinen Kessel vielleicht sogar noch auf 97 oder 98% bekommen, da ich mit dem Vorlauf noch runter könnte, nen niedrigere Rücklauf hätte und weniger Takten würde. Maximum wären übrigens 99% aber sie sind natürlich nicht zu erreichen.

MaFu
Advanced Homie

Das Problem sind nicht unbedingt +-0,5 °C, sondern das ständige komplette schließen und öffnen und das damit verbundene schwankende Wärmeempfinden. Die Konkurrenz schafft es, je nach Abstand zum soll entsprechend weit zu öffnen und dann anhand der Entwicklung der Temperatur zu reagieren. Geht es nicht hoch, wird langsam der Öffnungsgrad erhöht (I-Anteil), geht die Temperatur hoch, wird der Öffnungsgrad langsam reduziert (P-Anteil). Ist die Temperatur erreicht, befindet sich der Öffnungsgrad damit auf einem Level, der die Temperatur hält, der Heizkörper bleibt konstant angenehm warm und der Raum auch.

Der Bosch Algorithmus macht das komplett anders, er öffnet erst viel zu wenig, wenn es nicht wärmer wird plötzlich komplett, verharrt auf viel zu hohem Level selbst wenn die Solltemperatur erreicht ist (Heizkörper ist sehr heiß), überschießt, schließt komplett, Heizkörper und Raum kühlt aus und es geht von vorne los.

 

Hier nochmal der grafische Vergleich https://community.bosch-smarthome.com/t5/funktionen-und-nutzung/hinweis-und-umfrage-zum-heizk%C3%B6r...

southparkler
Advanced Homie

@WHasse1 

 

Ich kann deinem Beitrag viel zustimmen.

 

Ich hatte vorher AVM Thermostate, bin zu Bosch gewechselt. Hab einen Altbau ü100, ungedämmt. Alte Heizung mit Holzvergaser und kleinem Puffer: Ergebnis - Holzvergaser läuft - hohe Vorlauftemperatur, nur Puffer dann eben niedrige Vorlauftemperatur. Somit hatte ich Schwankungen von 3 bis 4 Grad.

Das haben die Bosch Thermostate schon besser als AVM hinbekommen.

 

Jetzt neue Heizung, hydraulischer Abgleich und die Temperaturschwankungen bei den alten Heizkörpern liegen noch bei 0,4 Grad Unterschied, mit der neuen Fußbodenheizung sogar weniger.

 

Sicherlich gäbe es aber auch Möglichkeiten das Verhalten der verschiedenen Heizungen und Vorlauftemperaturen softwaretechnisch besser zu lösen. 

Es müssen nur ein paar Werte in eine Datenbank gespeichert werden und die Ventilöffnungen anhand der Werte automatisch angepasst werden. Ganz bekommt man das sicher nicht in den Griff - besser aber schon.

 

Die Wahrheit liegt also -wie immer- irgendwo dazwischen.

Wurzel-1
Homie

Ich leider nicht.

Ich hatte AVM Thermostate, da die Bosch schneller auf die Fenstersensoren reagieren, habe ich mir 1 Bosch Thermostat besorgt.

Während das AVM die Temp +/- 0,5 Grad stabil bleibt, regelt Bosch zwischen 18 und 22 Grad, Vorgabe ist 20 Grad.... Für mich ist das ein simpler 2 Punkt Regler.

Beide arbeiten mit ext. Temperatursensor.

Ich benutze Home Assistant und dort kann ich genau sehen, dass das Ventil erst nach überschreiten von der Zieltemp. anfängt das Ventil zu schließen, das Gleiche bei unterschreiten der Zieltemp. von ca 1 Grad öffnet das Ventil bis 100% .....

Ich habe Früher im MSR Bereich gearbeitet, aber wenn Wir unsere Servo Motoren so geregelt hätten.......  




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