Neueinrichtung, mit Themostaten II mit vorhandener Gastherme, Einstellungen

[Funky40]

Hallo liebe Community, ich habe gestern den Smart Home Controller und alle 10 Thermostate angeschlossen. Da demnächst die Heizsaison anfängt, frage ich mich, ob ich nicht noch weitere Einstellungen an der Gastherme oder dem Raumthermostat machen muss, damit es auch vernünftig läuft. Momentan läuft die Heizung nach Außentemperaturfühler, Zeiteinstellungen und Nachtabsenkung, aber das wäre dann ja irgendwie alles doppelt gemoppelt ?! Oder habe ich einen Denkfehler? Vielen Dank für eure Hilfe, Nicole.

[MagicBerlin]

Ich bin an Fernwärme gekoppelt, also die Heizkörper…

Aber du möchtest bestimmt eine individuelle Temperatur in den einzelnen Räumen!

und du musst, nach meinem Wissensstand,  zusehen, das die Vorlauf so eingestellt ist, das der Brenner möglichst kontinuierlich und damit Energiesparend läuft.

Aber das sind nu4 Ansichten eines Laien. Hier gibt es bestimmt ein paar Experten!

[Funky40]

Ja genau MagicBerlin, ich bin da auch eher Laie, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ohne weitere "Vernünftige" Einstellungen an der Gastherme und/oder am Raumthermostat wirklich Energiesparend laufen kann. Vielleicht aber habe ich ja auch einen Denkfehler 🤷 

[STdesign]

Die (beworbene) Hauptersparnis kommt meiner Ansicht nach daraus, dass mit dem smarten System gezielter geheizt wird, als mit klassischen Thermostaten und auch als mit rein zeitlich programmierbaren Thermostaten. Grund sind Zeitpläne, Fernsteuerbarkeit, intelligente Funktionen in Kombination mit Fensterkontakten usw. Das bleibt natürlich sehr individuell, aber der Grundstein ist gelegt.

Ich habe auch Fernwärme, aber ein paar allgemeine Gedanken sollten auch für Gasthermen gelten.

• Die Nachtabsenkung meiner Übergabestation habe ich passend zu meinen Nutzungszeiten aktiv gelassen. Ist aber eher Gürtel und Hosenträger. Mein Credo war, es schadet nicht.
• Senkt deine Gastherme die Vorlauftemperatur wenn kein Heizbedarf besteht? Also wenn Vor- und Rücklauf kaum ein Temperaturdelta haben? Bei Fernwärme ist das Standard und hilft unnötiges Umherpumpen von heißem Wasser zu vermeiden. Das kann eine moderne Gasheizung doch bestimmt auch, irgendwie muss sie ja wissen wann gefeuert werden muss? Damit wird die Nachtabsenkung eigentlich noch obsoleter und auch das auslegen der Vorlauftemperatur auf eine bestimmte Raumtemperatur. Diese kann dann höher gewählt werden, wird weniger Wärme abgenommen reduziert sie sich trotzdem. Ist eine Komfortsache, falls es bei Besuch oder Erkältung oder ähnlichem doch mal wärmer werden soll.
• Der Gesetzgeber und auch einige Leute schwören nach wie vor auf den hydraulischen Abgleich der Anlage. Ich habe es letzten Winter machen lassen (müssen) und war arg enttäuscht. Meine persönliche Meinung ist, dass die Maßnahme antiquiert ist und aus einer Zeit stammt in der es noch nicht mal klassische temperatursensible Thermostatköpfe gab. Also die Heizung nur "auf/zu" kannte. Ich vertrete die Meinung, der Durchfluss darf möglichst ungedrosselt sein erfolgen. Die Drosselung erfolgt dann bedarfsgerecht durch das Thermostat. Denn dafür ist es da. Das funktioniert umso besser, wenn die Heizung die oben erwähnte Deltabetrachtung von Vor- und Rücklauf macht. Hier gab's mal eine Diskussion dazu.

[Fränky]

Hi,

auch ich habe mir den Controller und einige Thermostate besorgt.

Sobald diese ankommen möchte ich sie anschließen. 

Nun habe ich eine ähnliche Frage wie der Threadersteller:

Auch bei mir läuft die Ölheizung nach Außentemperaturfühler, Zeiteinstellungen (von mir eingestellt).

Muss ich diese Zeiteinstellung jetzt bei der Heizung raus nehmen sprich: muss die Heizung dann 24 Stunden laufen wenn ich eine Zeiteinstellung bei den Thermostaten vornehme möchte?

Gruß Fränky

[STdesign]

Nein, lasse das Zeitprogramm stehen. Weil du keine direkte Koppelung der Therme mit dem Controller haben wirst.

Ich habe es so gemacht: Zeitprogramm für das Smart Home angelegt passend zu meinen Bedürfnissen. Das Zeitprogramm der Therme passend zu diesem Zeitprogramm angelegt mit 15 Minuten früherem Start und späterem Ende. Damit geht die Therme nachts genauso in den Reduzierbetrieb, wie auch die Heizkörper durch das Smart Home System.

[Fränky]

Vielen Dank!

So ähnlich hab ich es mir auch gedacht. 

Wie sind deine Zeiten nachdem du sie eingestellt hast?

[STdesign]

Die genauen Zeiten habe ich jetzt nicht im Kopf, schon ne Weile her, dass ich da zuletzt was geändert oder nachgeschaut hatte. Aber die Strategie ist so:

• Für gewöhnlich stehen wir 06:00 auf.
• Deshalb beginne ich 5:45 die relevanten Räume zu heizen.
• Gegen 06:30 schicke ich das Smart Home wieder in den Reduzierbetrieb, weil dann in der Regel keiner mehr zu Hause ist.
• Und am Nachmittag bis zum Abend wieder Heizbetrieb.
• Wochenende mit angepassten Zeiten.

Dann gibts noch Sonderfälle, wie Home Office oder Urlaub, wo andere Räume (Büro) dauerhafter beheizt werden. Habe ich mit Automationen und Übersteuerung der Zeitschaltuhr gelöst. Der Zeitschaltuhrbetrieb ist für mich die "neutrale Basis", in die ich das System jeden Abend schicke. Am nächsten Tag geht's dann entweder mit dem hinterlegten Zeitschaltprogramm weiter, oder Automationen übersteuern dieses für die Sonderfälle.

Relevant für die Therme ist die "Umhüllende": Diese ist bei mir von 5:30 bis 22:15 Uhr (inkl. 15 Minuten Vor- und Nachlauf zu meinen Nutzungszeiten). Es könnte also schon sein, dass es Tage gibt an denen auch tagsüber ein Reduzierbetrieb möglich wäre. Aber eben nicht immer (Home Office, Urlaub, Krank, ...). Deshalb die maximal "Umhüllende".

Mit vertretbarem Aufwand bekomme ich eine bessere Umschaltung der Therme zwischen Heiz- und Reduzierbetrieb nicht abgebildet. Und es ist auch nicht nötig, weil die Therme die Vorlauftemperatur auch so reduziert, wenn keine Wärme abgenommen wird. Im Grunde ist auch die Absenkung in der Nacht eher der "Hosenträger zum Gürtel". Aber eben einfach umsetzbar, weshalb ich das nutze.

Ergänzung: Die Temperaturen im Heizbetrieb und Reduzierbetrieb übersetzt meine Heizung in gewünschte Raumtemperaturen. Diese sind natürlich ebenfalls passend zu den Temperatureinstellungen im Smart Home in der Therme parametriert. Wären diese zu niedrig, hätte das Smart Home System keine Chance die Räume zu heizen, da das Heizwasser zu kalt wäre. Wären sie übertrieben hoch, würde unnötig Energie im Kreis geschickt werden und die Gefahr einer unruhigen Raumregelung steigt (wobei das die Thermostate I gut im Griff haben).

[Fränky]

Ich danke dir für deine ausführliche Rückmeldung. 

Du hast mir definitiv schon extrem geholfen 😉

Sollte ich noch eine Frage haben werde ich mich an dich wenden 😜 

[Fränky]

Hallo zusammen,

@STdesign tatsächlich hätte ich noch eine Frage:

Ich habe an der Heizung einen Drehknopf (siehe Bild) dort kann ich die Raumtemperatur einstellen.

Wenn ich jetzt so wie auf dem Bild auf 22 Grad stelle dann hätte ich ja die Möglichkeit gar nicht mehr in der App auf evtl. 23, 24, oder sogar 25 Grad zu stellen. Ist mein Verständnis richtig?

Dreh ich jetzt an dem Regler höher damit ich die Möglichkeit in der App hätte?

Gruß 

[STdesign]

Richtig. Mit dieser Temperaturvoreinstellung direkt an der Heizung beeinflusst du die max. Vorlauftemperatur.*)

Wenn hier die Einstellung z.B. 22 °C ist, kannst du in der App zwar höhere Werte einstellen und die Thermostate werden auch geöffnet werden. Sie möchten diesen Wunsch ja erfüllen und wissen nichts von der Vorlauftemperatur. Wegen der 22 °C ist das Heizwasser aber nicht warm genug um den Raum z.B. auf 25 °C zu erwärmen zu können.

Ich habe meine Anlage 1 °C höher eingestellt, als die übliche höchste Wunschtemperatur in den Räumen. Das schafft etwas Reserve, falls mal wärmer gewünscht ist. Zu hoch würde ich es nicht drehen, weil dann die Temperaturregelung unruhig wird - das was an anderer Stelle häufig bemängelt und m.E. zum Teil zu Unrecht auf die Thermostate geschoben wird.

*) Bestenfalls wurde die Kennlinie und weitere Einstellungen der Anlage mal auf das Gebäude abgestimmt, sodass z.B. 22 °C an diesem Drehrad wirklich 22 °C erreichbarer Raumtemperatur entsprechen.