am 12. Januar 2024 18:28
Gestern hatte ich das Problem des eine zu hohe Temperatur anzeigenden Raumthermostat II 230V in dieser Community angesprochen - und es hatte eine vermeintliche Lösung gegeben: die Anzeige via App nachjustieren.
Allerdings hat sich dann gezeigt, dass dies nicht wirklich hilft - meine Beobachtungen und Messungen:
- Fakt: der Raumthermostat steuert eine Therme und die wird bei derzeit niedrigen Temperaturen recht dauerhaft aktiviert.
- Am Morgen, nach einer Nacht ohne Heizaktivität, zeigt der Raumthermostat eine Temperatur nahe der von Thermometern gemessenen an (bei Beachtung des als "Lösung" nachjustierten -1°)
- Wenn am Vormittag das Heizen beginnt, steigt die angezeigte Temperatur immer mehr über die von Thermometern gemessene Temperatur an.
- Der Raumthermostat ist in eine Unterputzdose in einer Trockenbauwand eingebaut ...
- ... wenn ich die Temperatur der Wand unmittelbar rund um den Raumthermostat mit einem Infrarottemperaturmesser messe, dann liegt hier die Temperatur am Nachmittag ca. 1,5° bis 2° über den Temperaturen der Wand in 0,5m Abstand und mehr.
Das heißt, dass offenbar bei einer häufigen Aktivierung eines angeschlossenen Geräts, der Raumthermostat sich und die unmittelbare Umgebung deutlich erwärmt und somit ein verlässliche Steuerung anhand der Temperatur des Raumes fast unmöglich macht.
Ich möchte den Raum auf 20,5° erwärmen, muss aber ab Mittag den Raumthermostat auf 22° stellen, dass er noch bei Temperaturen von 19,5° oder 20° im Raum weiter heizt - am Morgen reicht eine Einstellung auf 20,5°.
Was hilft hier weiter, der Einsatz eines externen Temperaturfühlers?
am 12. Januar 2024 18:49
Dass die Wand sich so stark erwärmt wundert mich, die Elektronik wird natürlich Wärme abgeben, aber so viel? Was ist denn dort sonst noch? Oder auf der anderen Wandseite?
Abgesehen davon misst ein Infrarot-Thermometer die Strahlungswärme. Das Thermostat aber an der Vorderseite die Raumluft. Das ist etwas völlig anderes.
Morgens sind Wände und Möbel von der Nachtabsenkung noch kälter als die Luft. Insofern wundert es mich nicht, dass Du niedrigere Werte misst. Mittags ist das alles wieder aufgewärmt. Also leg diese Art Thermometer auf die Seite. Das ist keine Messmethode für Raumtemperaturen.
Und ich wage zu behaupten, dass das Raumthermostat im Rahmen einer Toleranz richtig misst. 20 Grad sind morgens und abends 20 Grad wenn es vielleicht auch „echte“ 21 Grad wären. Und da an der Vorderseite die sich bewegende Raumluft gemessen wird, ist die dort im Umfeld leicht erhöhte Wandtemperatur unerheblich. So schnell wird diese Luft nicht erwärmt als sich das auswirken könnte.
am 12. Januar 2024 20:24
Ich wollte mit dem Infrarotmesser nicht die Lufttemperatur, sondern die Temperatur der Wand neben dem Raumthermostat und abseits davon messen und vergleichen. Das habe ich getan, weil mir auch durch aufgelegte Finger aufgefallen ist, dass es neben dem Raumthermostat wärmer ist. Und auch die Oberfläche des Raumthermostats ist wärmer als die des daneben hängenden Thermometers, ebenso mit Kunststoffgehäuse.
Wenn das Gehäuse des Raumthermostat aus seinem Inneren aufgewärmt wird, kann er vermutlich auch nicht die an seiner Vorderseite vorbeiströmende Luft exakt messen.
am 12. Januar 2024 20:35
Noch eine Anmerkung: ich habe jetzt eine Information zum Raumthermostat II 230V gefunden, dass dieser definitiv ein Relais zum Schalten externer Stromkreise besitzt. Wenn nun ein solches Relais über längere Zeit aktiviert ist, wird es sicher warm werden - wärmer als die interne Elektronik.
am 13. Januar 2024 10:09
Da muss ich dir widersprechen. Wenn sich das Relais signifikant aufheizen würde, hätte es eine Verlustleistung wie ein Verbraucher. Nur weil es 3A schalten kann, verbraucht es nicht so viel Strom. Relais sind extra so ausgelegt einen geringen Innenwiderstand und somit eine geringe Verlustleistung zu haben (<1W). Gleiches gilt für Leistungstransistoren. Nach der Logik von dir müssten sich ja alle Stromleitungen die bis zu 16A tragen aufheizen.
Wenn das bei dir sicher das Thermostat ist welches sich aufheizt muss es defekt sein.
13. Januar 2024 10:37 - bearbeitet 13. Januar 2024 10:41
Richtig 😉
Ich beziehe mich auch nicht auf die Verlustleistung der Relaisspule. Sondern den Leistungskontakt.
Wenn du über einen zu klein dimensionierten Kontakt zu viel Strom schickst wird es warm. Ist das gleiche wie beim normalen Stromkabel. Auch das erwärmt sich im Betrieb, weshalb es abhängig von der Last (und weiteren Parametern) Mindestquerschnitte gibt. Damit hälst du die Erwärmung im erträglichen Rahmen. Du kannst auch keine 16 A Steckdose mit Klingeldraht ausstatten. Deshalb die Frage an den Themenstarter wieviel Strom geschaltet werden muss.
am 12. Januar 2024 19:08
... bei einer häufigen Aktivierung eines angeschlossenen Geräts ...
Was ist denn angeschlossen? Klassisches Fußbodenventil, mehrere davon, eine Infrarotheizung, oder was ganz anderes?
am 12. Januar 2024 20:25
Wie oben geschrieben: eine Therme. Ganz konkret eine Vaillant Gastherme die auch einen für externe Steuerung vorgesehenen Anschluss hat.
12. Januar 2024 20:54 - bearbeitet 12. Januar 2024 20:55
Sorry, hab ich überlesen. Wie ist dieser externe Anschluss spezifiziert? Das Raumthermostat II 230V darf max. 3 A schalten. Ist zwar unwahrscheinlich, dass ein Steuereingang mehr verlangt. Dennoch die Frage um sicher zu gehen.
Die Anschlüsse sind auch fachgerecht ausgeführt, sodass übermäßige Übergangswiderstände ausgeschlossen werden können?
Eine häufige Bestromung sollte kein Problem sein, denn das ist typisch für die Anwendung mit "stromlos geschlossen" Ventil, und dafür ist das Gerät gemacht. Und eine derartig hohe Erwärmung darf nicht stattfinden. Von daher m.E.: entweder anwendungsspezifische Ursache (deshalb die Fragen), oder Defekt.
am 13. Januar 2024 20:28
In der Installationsanleitung der Vaillant-Therme ist keine Stromstärke definiert. Der Anschluss ist aber ausdrücklich für Raumthermostate und ich gehe davon aus, dass es eine niedrige Stromstärke ist, letztlich wird in der Therme damit ein Relais geschalten.
Ich habe vor dem Raumthermostat II an demselben Anschluss einen Eberle Raumthermostat betrieben der auch über ein Relais diese Steuerverbindung geschalten hat. Und dieses Relais ist nicht wahrnehmbar warm geworden.
Das ist dann wohl eher ein Problem dieses Bosch Raumthermostats.
am 15. Januar 2024 13:15
Hallo @capricorn61, danke für die ausführliche Beschreibung deines Anliegens sowie deine Geduld. In deinem Fall empfehlen wir eine Temperaturangleichung vorzunehmen. Die Einstellungen findest du in der Geräteverwaltung der Bosch Smart Home App.
Gruß, Philip
am 16. Januar 2024 14:18
Danke, @Philip, für den Tipp. Leider funktioniert das nicht, denn wenn lange nicht geheizt wurde (am Morgen), zeigt der Raumthermostat die "richtige" Temperatur an, also keine Angleichung notwendig.
Sobald geheizt wird, steigt die Temperatur an. An kalten Tagen mit viel Heizen, wie derzeit, klettert die "Übertemperatur" auf 1,5° bis 2,0° etwa 3 Stunden nach Beginn des Heizens - und nach dem Endes des Heizens am Abend sinkt die "Übertemperatur" nur langsam.
Grund dafür ist offenbar die Steuerung der angeschlossenen Therme, denn wenn man keine Therme anschließt und das Relais im Raumthermostat ohne Last aktiv ist, beträgt die "Übertemperatur" maximal nur 0,3° - kein Problem.
Darum habe ich heute mit dem Service von Vaillant Thermen gesprochen: die maximale Stromleistung beträgt 105W, es fließen also etwa 0,5A. (Wenn überhaupt die ganze Stromleistung über diese Steuerungsleitung fließt.)
Im Datenblatt des Raumthermostat II 230V ist als maximale Last mindestens 1A als Schaltleistung angegeben, die 0,5A liegen darunter.
Daher ist jetzt die große Frage: warum wird der Raumthermostat so warm, wenn über das Relais eine Last von maximal 0,5A fließt?
am 18. Januar 2024 11:55
Hi @capricorn61 , kannst du dich bitte an den Service wenden:
https://boschcx.qualtrics.com/jfe/form/SV_1ZyreSYlTZ2HCFU
Grüße
SmartHomeGuru
am 19. Januar 2024 10:40
Ok, habe das Kontaktformular jetzt abgesendet.
am 01. Februar 2024 21:56
@SmartHomeGuru ... zwei Wochen später gibt es noch keine Antwort des Bosch Smart Home Service ☹️